Ich war zu Gast im Interview bei Barbara Szabo. Sie hat einen Podcast für mehr Gesundheit und Wohlbefinden. In diesem Zusammenhang ist auch dieser Artikel entstanden, in dem ich dir etwas mehr zum Ayurveda und der positiven Wirkung auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden erzählen möchte. Letzendlich stehen diese in engem Zusammenhang mit einer ganzheitlichen Selbstfürsorge.
Ayurveda – Potenziale der indischen „Schatzkiste“ im Rahmen ganzheitlicher Gesundheitsförderung
Erfahre in diesem Artikel :
- wie ich zum Ayurveda gekommen bin
- was Ayurveda und Ayurveda Lifestyle bedeutet
- welchen Beitrag Ayurveda zur eigenen Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge leisten kann
- welchen Beitrag die Ernährung dabei leistet
- drei Tipps für deinen Alltag
- meine größten Gesundheitsressourcen im Alltag
Wie ich zum Ayurveda gekommen bin
Angefangen hat alles mit meiner Shiatsu-Ausbildung und eigenen gesundheitlichen Beschwerden, wie z. B. Müdigkeit. Damals bin ich das erste Mal auf die traditionelle chinesische Medizin (TCM) aufmerksam geworden. Und da ich immer so am Frieren war, wies mich eine Teilnehmerin der Ausbildung daraufhin thermisch warme Lebensmittel zu essen und viel zu kochen. Für mich war das alles zu dem Zeitpunkt noch ein Rätsel und ich ernährte mich viel von Fertiggerichten und Käsebrot. Ich begann also mich mit der Ernährung nach traditionell chinesischer Medizin zu beschäftigen und wie sie mich in meiner Gesundheit unterstützen kann.
Ein paar Jahre später stieß ich dann in einem Podcast Interview, ich glaube es war mit Dana Schwandt, auf den Ayurveda. Bis dahin dachte ich der Ayurveda sei viel zu kompliziert und dachte dabei an exotische Gerichte und Massagen, die ich allein nicht durchführen kann. Ein vollkommen falsches Bild, welches ich da hatte. Nach dem Interview war ich neugierig geworden und befasste mich intensiver mit dem Thema. Und plötzlich war ich so angetan vom Ayurveda, dass ich noch mehr lernen wollte und im Herbst 2020 die Ausbildung zum Ayurveda-Lifestyle Coach bei Dr. Janna Scharfenberg angefangen habe. Seitdem ist der Ayurveda nicht mehr aus meinem Alltag wegzudenken.
Viele verbinden den Ayurveda leider immer noch mit exotischen Gerichten und Rezepten, für die man seltene Zutaten braucht. Aber so ist es in Wirklichkeit nicht!
Mit Ayurveda können wir selbstwirksam unser Leben gestalten und unsere Gesundheit fördern, indem wir mehr in die Eigenverantwortung gehen.
Besonders seit der Pandemie ist es für viele Menschen interessant geworden, wie sie sich schützen und vorbeugen können und wie sie ihr Immunsystem stärken können.
Seine Gesundheit wieder in die eigene Hand nehmen – das ist in unserer schnelllebigen und stressigen Zeit wichtiger denn je!
Was ist Ayurveda
Ayurveda ist eines der ältesten Medizin und Heilsysteme der Welt. Ayurveda ist die Wissenschaft vom Leben. Es ist das alte indische Heilsystem und schon über 5000 Jahre alt. Im Ayurveda geht es um eine gesunde Lebensstilführung. So setzt der Ayurveda bereits präventiv an und nicht erst wenn Krankheit entsteht oder vorhanden ist.
Was aber bitte ist denn nun Ayurveda Lifestyle und was zeichnet ihn aus?
Wie der Name es schon sagt, ist es der Ayurveda und wie wir ihn in unserem Alltag leben. Das Schöne ist, dass wir unseren Alltag nicht dem Ayurveda anpassen, sondern dass wir den Ayurveda in unseren Alltag integrieren – so wie es für uns am besten passt. Der Ayurveda Lifestyle ist somit sehr individuell und geht auf unterschiedliche Bedürfnisse ein. Jeder nimmt sich das heraus, was für ihn passend und stimmig ist – sprich womit er sich wohlfühlt. Mit dem gesunden Lebensstil, wie er im Ayurveda gelebt wird, ist es möglich mehr Energie und Gesundheit in sein Leben zu holen, Körpersignale besser verstehen zu können und entsprechend reagieren zu können, sowie Wohlbefinden und Zufriedenheit zu erleben. Es geht hier somit nicht um ein Kasteien und Regeln befolgen, sondern darum seinen Körper und die eigenen Bedürfnisse besser kennenzulernen wahrzunehmen und in die eigene Balance zu kommen.
Themenbereiche im Ayurveda Lifestyle
- Ernährung
- Reinigung
- Nahrungsergänzungen und Kräuterheilkunde
- Verhalten und Bewusstsein
- Frauengesundheit
- Bewegung – Yoga, Meditation
- Psychologie
- Selbstfürsorge
- Stressmanagement
- Gesunder Schlaf
- Ayurveda im Business
- Baukunst/Architektur (Vastu)
- Philosophie und Spiritualität
- u.v.m.
Welchen Beitrag kann Ayurveda zur eigenen Selbstfürsorge bzw. Gesundheitsförderung leisten?
Mit Ritualen und Routinen, also gesunden Gewohnheiten, kann man seinen Alltag so gestalten, dass man liebevoll für sich sorgt, auf die eigenen Kräfte und Energieressourcen achtet und mit einem leichten Gefühl durch den Tag geht.
Der Ayurveda bietet unheimlich viele Möglichkeiten für
gesunde Routinen und Rituale im Alltag.
Indem wir achtsam durch den Tag gehen, lernen auf unseren Körper und unsere Bedürfnisse zu hören und bewusst gesund leben, können wir eine liebevolle Selbstfürsorge leben und unsere Gesundheit fördern. Der Ayurveda bietet einen riesigen „Werkzeugkoffer“ voll mit Möglichkeiten dies zu tun.
Wie kann mich eine gesunde Ernährung in meiner Selbstfürsorge und Gesundheit unterstützen? Welche Bedeutung haben die Prinzipien der ayurvedischen Ernährung?
Schon Hippokrates sagte: „Lass Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung“. So ist es auch im Ayurveda. Eine gesunde Ernährung trägt zur Balance von Körper, Geist und Seele bei. Mit der Auswahl unserer Lebensmittel haben wir also Einfluss auf unser Wohlbefinden, auf unsere Energie und unsere Gesundheit (das Freisein von Krankheit).
Dosha-gerechte Ernährung
Je nachdem welcher Konstitutionstyp du bist, kannst du ganz gezielt Lebensmittel auswählen und deine Ernährung anpassen. Dabei ist diese nicht in Stein gemeißelt. Äußere und innere Einflüsse beeinflussen unsere aktuelle Konstitution permanent. So ist es an uns unsere Doshas immer wieder auszugleichen und in Balance zu bringen. Du kannst also deine Nahrung je nach Bedürfnis und Befinden als deine Medizin nutzen.
Dabei gilt, „Gleiches verstärkt Gleiches“. Das bedeutet für alle Vata-Typen Lebensmittel zu sich zu nehmen, welche die Eigenschaften kühl, trocken, leicht und beweglich nicht noch verstärken. Vata reduzierende Lebensmittel sind z. B. Wurzelgemüse, Karotten, Pastinake, Rote Beete, aber auch erdende Gemüse wie Kürbis, Süßkartoffel und Zucchini.
Weitere Lebensmittel, die mit den Eiegenschaften süß, sauer, salzig und ölig Vata reduzieren sind: Reis, Grünkern, Weizen, Quinoa, Kichererbsen, Nüsse uns Samen, Trauben, Datteln, Bananen, Mangos, Olivenöl, Sesamöl, und Gewürze wie Ingwer, Kardamom und Zimt.
Für Pitta gilt es die Eigenschaften leicht, heiß, scharf, beweglich und flüssig auszugleichen, indem du Lebensmittel mit den Eigenschaften süß, bitter und zusammnziehend zu dir nimmst. Das sind z. B. Zucchini, Kohl, Blumenkohl, Artischocken, Pilze, Birnen, Äpfel, Quitten, Rosinen, Trauben, Linsen, Kidney Bohnen, Basmatireis, Weizen, gekochter Hafer, Kokosöl, Ghee und Gewürze wie Vanille, Koriander und Süßholz.
Alle Kapha-Typen heißt es die Eigenschaften schwer, kalt, ölig, klebrig, süß, sauer und salzig auszugleichen. Die Eigenschaften von Kapha reduzierenden Nahrungsmitteln sind scharf, bitter, zusammenziehend, trocken und leicht. Gewürze, die Kapha reduzieren, sind Ingwer, schwarzer Pfeffer, Kreuzkümmel, Zimt und Kardamom. Spinat, Möhren, Pilze, Aubergine, Paprika, Rote Beete, Radieschen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Äpfel, Birnen, Aprikosen, Beeren, Gerste, Hirse, Buchweizen und Ghee in kleinen Mengen helfen dabei ein überschüssiges Kapha auszugleichen.
Agni – Verdauungsfeuer
Ein großes Thema im Ayurveda ist auch das Agni – das Verdauungsfeuer. In der westlichen Medizin spricht man vom Stoffwechsel und der Verdauung. Ein starkes Agni, sorgt nicht nur für eine gute Verdauung und Transformation der Nährstoffe, sondern stärkt dich auch in deiner Gesundheit und deinem Wohlbefinden.
Kräuter und Gewürze
Neben der Auswahl der Lebensmittel, spielen auch Gewürze und Kräuter eine große Rolle. Die Wirkung dieser ist vielfältig. Nicht nur dass du deine Speisen damit würzen kannst, sie unterstützen auch deine Verdauung, regen den Stoffwechsel an und können Beschwerden lindern. So hilft z. B. eine Mischung aus Fenchelsamen, Kreuzkümmel, Sesam, und Steinsalz Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen zu lindern.
Nahrung den Jahreszeiten angepasst
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Leben im Zyklus. Je nachdem welche Jahreszeit gerade aktiv ist, kannst du deine Nahrung anpassen, indem du die thermische Wirkung der Nahrungsmittel beachtest. So ist es in der kalten Jahreszeit ratsam wärmende Gewürze und Lebensmittel zu verwenden, wärmende Suppen und Eintöpfe oder Ofengemüse, sowie ausreichend gute Fette, um die kalten und trockenen Eigenschaften des Winters auszugleichen. Hier eignen sich besonders gut Wurzelgemüse, Zimt, Kardamom, Ingwer und Ghee. Im Sommer dagegen, solltest du scharfe erhitzende Speisen meiden und eher zu Nahrungsmitteln greifen, die leicht verdaulich sind und welche die Hitze durch eine kühlende Wirkung ausgleichen – wie z. B. frisches Obst, leichte Getreidegerichte und Gemüsesuppen.
Saisonal, regional und frisch gekocht
Als letzten Punkt möchte ich noch erwähnen die Lebensmittel saisonal und regional auszuwählen. Koche so oft es geht frisch und iss 2-3-mal täglich warm (je nach Konstitutionstyp). Gekochte Nahrung lässt sich leichter verdauen und wir erhalten dadurch viel mehr Energie.
Drei Tipps für deinen Alltag:
- Morgenreinigung mit Zungeschaben und Ölziehen
- Warmes Wasser am Morgen – das regt deinen Stoffwechsel an und lässt dich mit Schwung in den Tag starten
- Pausen machen – mache immer wieder kleine Pausen über den Tag verteilt, in denen du tief durchatmest oder dich ein bisschen bewegst
Gar nicht so einfach sich auf drei Tipps zu beschränken 😊 Gibt es doch so viele….
Meine größten Gesundheitsressourcen im Alltag
Warmes Wasser trinken – nicht nur morgens, sondern über den ganzen Tag verteilt
Meine Atmung – mein Energiebooster
Erholsamer Schlaf – guter Schlaf von ca. 8 Stunden, in denen mein Körper in der Nacht regenerieren kann.
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